Mit einer gemeinsamen Andacht begann am Mittwoch, dem 21. Mai eine besondere ökumenische Konferenz. Unter dem Titel „Ich glaube – Du glaubst“ kamen rund 60 evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer sowie katholische pastorale Mitarbeiter:innen – darunter Priester, Gemeindereferenten:innen und Pastoralreferenten:innen – zusammen, um sich mit theologischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Fragen auseinanderzusetzen.
Anlass war das 1700-jährige Jubiläum des ersten Konzils von Nizäa im Jahr 325 n. Chr., das als Meilenstein in der Geschichte des Christentums gilt: Hier wurde der Grundstein des gemeinsame Bekenntnisses formuliert, das Christen weltweit bis heute verbindet – das nizäisch-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis.
Die Auftaktandacht nahm dieses historische Fundament auf und leitete über zum Titel der Konferenz: Was bedeutet es heute noch, zu glauben – in einer Welt, die sich zunehmend säkularisiert und in der Kirche nicht mehr selbstverständlich Teil des öffentlichen Lebens ist?
In zehn thematisch vielfältigen Kleingruppen wurden anschließend drängende Fragen des heutigen Glaubensalltags und der kirchlichen Arbeit reflektiert. Diskutiert wurde etwa über die Strahlkraft kirchlicher Metaphern, über Glaubwürdigkeit und Sprache, aber auch über die Frage „Wer sind wir, wenn uns die Welt nicht mehr braucht?“ – ein Thema, das die Rolle der Kirchen in einer sich verändernden Gesellschaft aufgreift. Weitere Gruppen beschäftigten sich mit dem Verhältnis von Bildung und Glaube, über (ökumenische) Spiritualität oder worin der Zukunft der Kirche liegt.
Die Konferenz verstand sich nicht nur als Rückblick auf ein historisches Ereignis, sondern vor allem als Denkanstoß für die Gegenwart und Zukunft: Wie kann Glaube heute gelebt, wie kann Kirche heute glaubwürdig gestaltet werden – über konfessionelle Grenzen hinweg?
Am Ende stand ein gemeinsames Fazit: Die Zusammenarbeit zwischen dem Evangelischen Kirchenkreis und dem Katholischen Dekanat soll nicht beim Jubiläum enden. Vielmehr wurde der Wunsch deutlich, das Gespräch fortzusetzen – im Geist des Konzils von Nizäa und im Vertrauen auf das, was Christen verbindet: den Glauben an den einen Gott.
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